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ETAL3-ASAP Studie der DKMS

Vergleich der Ergebnisse zweier Behandlungsstrategien für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) – Gert und Susanna Mayer Stiftung fördert Therapiestudie mit 100.000 Euro.

 

Ende 2015 startete die ETAL3-ASAP Studie der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), in der es um die bestmögliche Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) geht, die eine Stammzelltransplantation benötigen. Oftmals stehen für AML-Patienten mehrere Therapiestrategien zur Verfügung, wobei unklar ist, welche die besten Ergebnisse erzielt.

 

Die ETAL3-ASAP Studie wendet sich an die Patienten, die schlecht auf eine Standard-Chemotherapie ansprechen oder ein Rezidiv (Rückfall) erlitten haben und damit zur sogenannten Hochrisikogruppe gehören. Es werden zwei Behandlungsstrategien für diese Hochrisiko-AML-Patienten miteinander verglichen und das Gesamtüberleben untersucht:

a) die „Standard-Strategie“, bei der Patienten zunächst mit Chemotherapie und hochdosierten Medikamenten und erst anschließend mit einer Blutstammzelltransplantation behandelt werden,

b) die „kontrollierende Strategie“ mit reiner Beobachtung oder Gabe von niedrigdosierten Medikamenten sowie einer so schnell wie möglich erfolgenden Blutstammzelltransplantation.

 

Die Laufzeit der Studie beträgt fünf Jahre: In dieser Zeit sollen insgesamt 308 Patienten an verschiedenen behandelnden Kliniken in die Studie eingeschlossen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3 Millionen Euro. Die Gert und Susanna Mayer Stiftung stellt für das Vorhaben bis zu 100.000 Euro zur Verfügung.

 

Eine Vertreterin der Gert und Susanna Mayer Stiftung informierte sich im August 2019 in Dresden während eines Besuchs der Clinical Trials Unit über den aktuellen Stand des Projekts. Bislang wurden 209 Patienten an 18 Kliniken im Rahmen der Studie behandelt. Die Zentren stellen vor der Behandlung sicher, dass die Patienten potenziell für beide Therapiezweige geeignet sind. Eine endgültige Auswertung der Studie ist nach deren Abschluss geplant. Im Anschluss erfolgte ein Besuch im Labor der DKMS Life Science Lab GmbH. Das Labor ist Anfang 2019 in das ehemalige Gebäude der Bundesbank umgezogen und beeindruckt daher sowohl von außen als auch durch die hochmoderne Ausstattung im Innern. Wobei auch der durch die Räumlichkeiten gegebene Platz optimal genutzt werden kann, denn die Anordnung der einzelnen Laborschritte zeichnet exakt den Weg der Probe nach. An dieser Stelle dankt die Gert und Susanna Mayer Stiftung für die interessanten Einblicke hinter die Kulissen des Projekts in der schönen Stadt Dresden. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang Herr Prof. Dr. med. Johannes Schetelig (Oberarzt und Leiter der Clinical Trials Unit), Frau Raquel Palencia (Teamleiterin Klinische Studien und Projektmanagerin ASAP Studie) und Frau Isabel Sohns (Referentin für Stiftungen und Großspenden).

 

Die Ergebnisse der Studie sind überraschend eindeutig

Die gängige Praxis, vor der Transplantation durch Chemotherapie eine komplette Remission zu erreichen, zeigte keinen Vorteil in Bezug auf den Gesamterfolg oder das Gesamtüberleben. Darüber hinaus erzielten die Betroffenen, die der alternativen Studiengruppe zugeteilt wurden, nicht nur das gleiche Ergebnis: Sie profitierten auch von weniger Nebenwirkungen, da sie sich keiner langwierigen Hochdosis-Chemotherapie unterziehen mussten und im Durchschnitt nur halb so lange im Krankenhaus bleiben mussten. 

 

Wenn die Erkenntnisse in die klinische Praxis überführt werden, können Blutkrebspatienten weltweit davon profitieren. Gemeinsam mit der DKMS konnte die Gert und Susanna Mayer Stiftung so einen Beitrag leisten die Heilungschancen von an AML erkrankten Patienten zu erhöhen.