Die Gert und Susanna Mayer Stiftung fördert das Projekt „Etablierung von Modellsystemen für infantile Glioblastome mit ALK-Fusion zur Identifizierung von innovativen Behandlungsansätzen“ an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster mit rund 205.000 Euro.
Glioblastome (GBM) sind Hirntumoren, die im Säuglings- und Kindesalter zwar selten, dafür aber umso verheerender auftreten. Trotz einer aggressiven Therapie, die aus Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung bestehen kann, haben Kinder mit GBM eine schlechte Prognose. Kinder, die ein GBM überleben, weisen häufig langfristige therapieassoziierte Nebenwirkungen auf. Dazu zählen neben körperlichen Problemen auch geistige und emotionale Störungen. Sie alle können die Betroffenen in ihrer Alltagsaktivität einschränken.
Die aktuelle Forschung sucht nach neuen Therapieansätzen, um die Gesamtsituation von Kindern mit GBM zu verbessern. Diese zielgerichteten Therapien sollen das Überleben erhöhen und gleichzeitig therapieassoziierte Nebenwirkungen vermindern. Dazu sollen die Mechanismen der Tumorentstehung aufgedeckt und verstanden werden. Eine besondere Rolle nimmt hier die sog. ALK-Fusion ein, bei der zwei Gene unnatürlicherweise miteinander verkleben. Dieses genetische Ereignis führt zu unkontrollierten Teilungen der entsprechenden Zellen und dem Entstehen von GBM.
Wissenschaftler an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster untersuchen diesen Mechanismus nun genauer. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden Modellsysteme etabliert, die der Situation im Patienten ähneln. Hierin erfolgt die Evaluierung der zur Tumorentstehung von ALK-positiven GBM führenden Mechanismen. Darauf aufbauend können klinische Studien den Weg für die Anwendung in der Klinik ebnen.
Die Gert und Susanna Mayer Stiftung leistet so gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Münster einen Beitrag, die Heilungschancen von an einem GBM erkrankten Kindern zu erhöhen und die Nebenwirkungen der Therapien zu vermindern.