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stups hilft Geschwistern auf die Sprünge – Zwischenbilanz des Geschwisterkinderprojektes

Sie gelten oft als „Kinder im Schatten“, weil ihre Anliegen und Bedürfnisse in der Familie zu kurz kommen: Die Geschwister von schwerst-erkrankten oder behinderten Kindern und Jugendlichen haben es nicht leicht, weil ihrem Bruder oder ihrer Schwester häufig mehr Aufmerksamkeit und Zeit gewidmet wird als ihnen – eben weil es notwendig ist.

 

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Der Frosch als Symbol des stups-KINDERZENTRUMs hilft den Geschwisterkindern auf den unsicheren Seerosen-Blättern, in die Welt zu hüpfen, erklärt Anke Kamper (v.li.; Koordinatorin für das ambulante Kinder- und Jugendhospiz) ihre Idee für das Geschwisterkinderprojekt. Im Hintergrund Marco Rühmann (Geschäftsführer Gert und Susanna Mayer Stiftung), Diane Kamps (Oberin DRK-Schwesternschaft Krefeld), Anja Claus (Leitung stups-KINDERZENTRUM) und Dr. Andrea Puschhof (re.: Referentin Projektförderung Gert und Susanna Mayer Stiftung).

(Bildquelle: DRK-Schwesternschaft Krefeld / Nadia Joppen)

 

Neues Projekt

Im stups-KINDERZENTRUM der DRK-Schwesternschaft Krefeld ist jetzt ein neues Projekt angelaufen, um gesunde Geschwisterkinder zu unterstützen und zu begleiten. Unter dem Titel „stups hilft Geschwistern auf die Sprünge“ wird es künftig unterschiedliche Angebote (Freizeitgestaltung, Trauerarbeit…) für verschiedene Altersgruppen geben. Das Projekt ist Teil der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit. Es wurde seit einem knappen Jahr durch die Gert und Susanna Mayer Stiftung gefördert. „Wir beschäftigen uns schon länger, aber immer nur punktuell mit dem Thema Sorge für die Geschwisterkinder. Im Oktober 2019 hat aber ein strukturiertes Projekt mit festen Koordinatorinnen begonnen – dank dieser Projektförderung durch die Gert und Susanna Mayer Stiftung aus Wuppertal“, beschreibt Diane Kamps, die Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld den Hintergrund.

 

Die Förderung der Gert und Susanna Mayer Stiftung von etwa 18.000 Euro ermöglichte die Anstellung einer hauptamtlichen Mitarbeiterin zur Projektleitung und -entwicklung. So standen die benötigten Gelder bereit, damit die DRK-Schwesternschaft ihr lange gewünschtes Projekt umsetzen konnte. Marco Rühmann, Geschäftsführer der Gert und Susanna Mayer Stiftung, zieht eine positive Bilanz: „Als Stiftung ist es uns wichtig, Projekte ganzheitlich umzusetzen. Die Geschwisterkinder werden oft vergessen und wir sind froh, dieses Projekt begleiten zu können.“ Wunsch der Stiftung ist es, dass künftig noch mehr Kinder erreicht und in ihrer Situation unterstützt werden können.

 

Verantwortlich für das Projekt ist Anke Kamper (Koordinatorin für das ambulante Kinder- und Jugendhospiz). Im ersten Projektzeitraum hat sie, bzw. ihre Vorgängerin in der Position, Bianca Buchholz, die Situation der Geschwisterkinder analysiert, die Altersstrukturen untersucht und über verschiedene Frage- und Auskunftsbögen Informationen und Wünsche der Kinder bzw. auch der Eltern eingeholt. Daraus wurden erste Termine erarbeitet – es wird im Oktober 2020 losgehen.

 

Termine im Oktober

Der erste Termin ist ein „Geschwistertreffen“ für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren am 10. Oktober, das Anke Kamper mit einem Pädagogen aus dem Team des Kinder- und Jugendhospizes organisiert. „Es gibt kein festes Programm, die Kinder sollen sich untereinander erst einmal kennenlernen und auch wir gewinnen einen Eindruck von den Kindern“, so Anke Kampers Ideen für diesen ersten Termin.

 

Die Reaktion der Kinder auf die ersten Kontakte war sehr positiv und berührend, so Anke Kamper. „Die Kinder sind unglaublich froh und dankbar, dass sie einmal im Mittelpunkt stehen. Auch die Eltern haben sehr positiv reagiert“. Es seien immer nur kleine Impulse, aber die leuchtenden Augen seien überwältigend. „Da ist überhaupt keine Fremdheit, sondern viel Vertrauen zu uns“. Gerade plant sie einen Reittag für ein kleines Mädchen, im Sommer sei es möglich gewesen, durch die Rebecca Klausmeier-Stiftung für einen Teenager eine Ferienfreizeit auf dem Isselmeer zu organisieren. „Für dieses Mädchen war die Zeit eine große Freude“, berichtet Anke Kamper. Die Gruppe der Geschwisterkinder besteht im Moment überwiegend aus Kindern unter zehn Jahren, bei vielen ist ein Geschwisterkind bereits verstorben. „Die Kinder merken durch unsere Hilfe, dass sie nicht allein sind in ihrer Situation, sondern dass auch andere Kinder ihre Geschwister verloren haben. Das hilft ihnen.“

 

Diane Kamps freut sich, dass das Projekt mit Hilfe der Stiftung anlaufen konnte. „Die Zusammenarbeit war sehr unkompliziert, auch eine unerwartete personelle Veränderung hat die Stiftung mitgetragen“, schildert sie. „Durch den Einschlag von Corona gab es einen Projektplan, der ständig geändert werden musste und trotzdem zu diesem Zeitpunkt ein tolles Ergebnis aufweist.“ Es brauchte viel Flexibilität und Hingabe und das haben alle am Projekt Beteiligten bewiesen, so Kamps weiter.

 

Info

Das erste Treffen für die Geschwisterkinder im Alter von fünf bis zehn Jahren von schwersterkrankten / behinderten Kindern findet am 10. Oktober (Welthospiztag) statt, von 15 bis 18 Uhr. Die Adresse: stups-KINDERZENTRUM, Jakob-Lintzen-Str. 8, Krefeld. Eine Anmeldung ist notwendig, bei Koordinatorin Anke Kamper unter Tel.: 02151 / 58 97-60 oder E-Mail: koordination@dont-want-spam.drk-schwesternschaft-kr.de