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Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren: Experten nur einen Klick entfernt

Um die Versorgung von an Hodenkrebs erkrankten Jungen und Männern zu verbessern, unterstützt die Gert und Susanna Mayer Stiftung 2016 und 2017 das Projekt "Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren" der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. mit insgesamt ca. 100.000 €.

 

Unikliniken, Forschungseinrichtungen und niedergelassene Fachärzte in ganz Deutschland bilden ein ehrenamtliches und beteiligungsoffenes Netzwerk aus zurzeit 32 Mitgliedern, welches den behandelnden Ärzten von Hodentumorpatienten beratend zur Seite steht. Bei insgesamt nur ca. 4.100 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland verfügen die behandelnden Ärzte häufig nur über eine begrenzte Erfahrung in der Therapie von Hodentumoren. Nach der Diagnose bleibt dem Facharzt nur ein kurzes Zeitfenster, um zusammen mit dem Patienten eine Entscheidung über die bestmöglichste Behandlungsmethode zu treffen. Hier unterstützten die Mitglieder des Netzwerks mit ihrer Expertenmeinung – ein Angebot, welches bis Dezember 2017 über 5.400 Mal in Anspruch genommen wurde. Dabei übermittelt der behandelnde Arzt softwaregesteuert die Diagnose und den Therapievorschlag, Fachkollegen im Netzwerk formulieren nach entsprechender Prüfung ihre Therapieempfehlung. Das computergestützte Verfahren erlaubt einen unmittelbaren Austausch, sodass die Zweitmeinung zeitnah und unkompliziert zur Verfügung steht.

 

Diese durch das Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumor bereitgestellten Informationen helfen, die Versorgung betroffener Jungen und junger Männer in Deutschland zu verbessern, indem die Therapie patientenzentrierter festgelegt wird. Durch eine abweichende Zweitmeinung konnte in etwa 40% der Fälle auf die ursprünglich vorgesehene Chemotherapie verzichtet werden. Darüber hinaus bietet das Netzwerk die einmalige Möglichkeit, wichtige Daten zu Therapieentscheidung und –Wirksamkeit bei Hodentumorerkrankungen auf bundesweiter Ebene zu sammeln und diese Datensätze für weitere Forschung nutzbar zu machen. Das Zweitmeinungsnetzwerk stößt auch bei den gesetzlichen Krankenkassen auf Interesse. Eine der größten Krankenkassen in Deutschland, die Techniker Krankenkasse, hat dieses Angebot inzwischen fest in ihr Versorgungskonzept integriert.

 

Gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft leistet die Gert und Susanna Mayer Stiftung so einen Beitrag, die Versorgung von an Hodenkrebs erkrankten Jungen und Männern zu verbessern.